Der 1. FC Köln hat das Rheinderby gegen Fortuna Düsseldorf lange Zeit bestimmt, ohne zu glänzen. Die Fortuna fand - wie beim 2:2 im Hinspiel - offensiv kaum statt, fährt aber trotzdem mit einem 1:1 nach Hause.
Daher gab Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune nach dem Spiel zu: "Im Hinspiel war es ein 2:2-Sieg, diesmal ein 1:1-Sieg für uns."
Und beide Male kam die Fortuna spät zum Ausgleich. Im Hinspiel nach 94 Minuten durch eine verunglückte Flanke von der Außenlinie. Diesmal durch einen Elfmeter, den es nie hätte geben dürfen.
Nicht, weil der Referee falsch lag, sondern weil es unerklärlich ist, was FC-Verteidiger Joël Schmied in der 90. Minute machte. Zwar gab es Diskussionen, ob in der Entstehung der Szene ein Foulspiel an Linton Maina vorlag, doch das wurde vom Schiedsrichter nach Rücksprache nicht überprüft.
Daher sprechen nun alle von Schmieds Handspiel, das der Fortuna den Elfmeter schenkte, den sie zum 1:1 verwandelte. Damit bleibt es brutal eng an der Spitze, der HSV ist der neue Spitzenreiter, Köln steht nun auf Platz zwei.
Auf der Pressekonferenz sprach Kölns Trainer Gerhard Struber natürlich auch über die entscheidende Szene, die Köln den Sieg kostete: "Dann gibt es am Ende einen Blackout-Moment, wodurch beide Teams mit derselben Punktzahl nach Hause fahren. Das ist richtig bitter und hart zu akzeptieren, aber so ist manchmal Fußball. Joel hat schon vor der Mannschaft gesprochen. So etwas kann passieren, es war einfach ein unglücklicher Blackout. Es tut uns heute weh, weil es Punkte kostet. Trotzdem hat Joel auch heute in vielen Szenen gezeigt, dass er uns hilft."
Trotzdem hatte Struber nach dem Abpfiff noch Redebedarf, dort handelte er sich bei seinem Disput mit Schiedsrichter Michael Bacher Gelb ein. Struber dazu: "Ich habe dem Schiedsrichter nach dem Spiel Feedback gegeben. Mein Feedback war kritisch, ich bin häufig dankbar für kritisches Feedback. Der Schiri war es nicht."
Feedback dürfte er auch seinen Spielern geben, die lange so feldüberlegen waren, nach dem 0:1 ging aber nichts mehr nach vorne. So baute man den Gegner auf. Nicht das erste Mal, dass Köln eine Führung nur noch verwalten wollte. Das wurde bestraft. Strubers Fazit: "Es ist bitter zu realisieren, dass wir zwei Punkte verschenkt haben. Wir haben das Spiel lang kontrolliert, wir haben gewusst, dass der Gegner tief stehen wird. Wir wussten, dass wir fleißig sein werden. Wir waren in Ballbesitz sehr ordentlich. Heute ist lange Zeit vieles gut in unsere Richtung gelaufen, aber man muss es dann auch bis zum Ende sauber und souverän wegverteidigen."